Mit 18:16 fährt der RC Germania Potsdam den zweiten Saisonsieg ein – Auswärts beim KSV Pausa. Erst im zehnten und letzten Kampf nach einer willensstarken Aufholjagd kippte das Ergebnis zu Gunsten Potsdams Ringer. Ein Sieg der zwischenzeitlich in ganz weiter Ferne war.
Erstmals in dieser Saison konnte der vogtländische Gastgeber mit Imran Sofi-Khel einen Ringer in der untersten Gewichtsklasse bis 57kg (FR) aufbieten. Leon Diezmann gelang es phasenweise seine physischen Nachteile zu kompensieren und bewies eine Sekunde vor Kampfende, dass er die Arithmetik des Ligaringens verstanden hat. Mit einer tollen Risikoaktion, die mit der Viererwertung bewertet wurde, reduzierte Leon bei seiner 7:11 Niederlage die Teamzähler zu Gunsten des KSV Pausa auf zwei.
Potsdams Schwergewichtler Marten Scheel (130kg GR) und Filip Szucki (98kg FR) kassierten jeweils gegen die polnischen Auswahlringer Schulterniederlagen. Marten musste sich gegen Artsiom Shumski nach einer hervorragenden technischen Aktion, die nicht mehr zu verteidigen war, beugen. Filip Szucki verzettelte sich im Bodenkampf gegen Michael Bielawski verhängnisvoll, was in ebenfalls in einer besonders bitteren Höchstniederlage endete. Die dritte Höchstniederlage in der ersten Kampfhälfte – vier Teamzähler – gab der RC Germania Potsdam bereits an der Waage ab, da die Gewichtsklasse bis 66kg nicht besetzt werden konnte.
Die Hoffnung aufrecht auf einen Mannschaftserfolg hielt der wiedergenesene Konstantin Valassis (61kg GR). Mit einem tollen Schultersieg nach konsequentem Bodenkampf stellte sich der Pausenstand von 4:14 ein.
Nach der Pause fand Simon Papsdorf (86kg GR) überhaupt nicht in seinen Kampf gegen David Adler. Mit einer 2:5 Punkniederlage und damit ein 4:16 in der Gesamtrechnung zerplatzte die Hoffnung auf den Teamerfolg. Mit zwölf Mannschaftspunkten Vorsprung bei (nur) noch vier Kämpfen hatte nun der gastgebende KSV Pausa alle Trümpfe in der Hand, um seinen ersten Saisonsieg einzufahren. Für Potsdams Regionalligateam gab es eigentlich nur noch theoretische Siegchancen.
Aus Theorie wurde Praxis! In vier nervenaufreibenden Kämpfen sammelten Radu Cataraga (71kg GR), Daud Elembaev (80kg FR), Doa Küksar (75kg FR) und zuletzt Jan Zizka (75kg GR) final noch vierzehn von sechszehn möglichen Teampunkten ein und sorgten damit für ein berauschendes Finish.
Radu Cataraga benötige fünfeinhalb Minuten für seinen 16:1 Überlegenheitssieg. Gegen einen sehr defensiv eingestellten Kevin Adler konnte Radu seine technischen Möglichkeiten nur schwer zur Entfaltung bringen, umso verbissener war jedoch sein kämpferischer Einsatz.
Hohe Siege mussten her – eine schwere Aufgabe gegen defensiv verwaltende Kontrahenten. Daud konnte insbesondere im zweiten Kampfabschnitt durch taktisch kluge Entscheidungen dem Ukrainer Oleksandor Kuruch den Zahn ziehen und stellte beim 12:2 Punktsieg auf zehn Punktwertungen Vorsprung und damit drei Teampunkte.
Mit dem 8:0 kurz vor Ende der Kampfzeit und kämpferisch hohem Einsatz gelang Doa eine millimetergenaue Punktlandung gegen Salakh Dadaev – ebenfalls drei Teampunkte.
Jan Zizka benötigte im letzten Kampf ebenfalls einen Sieg mit mindestens acht Wertungspunkten Vorsprung gegen Max Schmalfuß. Jan wählte im ersten Kampfabschnitt einen unpassenden Matchplan, was sich im Pausenstand von nur 3:1 widerspiegelte. Die deutliche Korrektur in der Halbzeitpause zeigte sofort mit Wiederanpfiff Wirkung. Jan brillierte beim 17:1 Überlegenheitssieg technisch.
Nach einem lange nicht optimalen Kampfverlauf zeigte das Team des RC Germania Potsdam am Ende hohe mentale Stärke und damit mannschaftlichen Zusammenhalt.
Zum letzten Kampf in der Hinrunde wird der Tabellenzweite RV Thalheim am kommenden Samstag in Potsdam erwartet.